Kunst

Museum Folkwang, Essen

6 ½ WOCHEN
Les Cracks & Vincen Beekman
17. Februar - 3. April 2022

© Les Cracks & Vincen Beeckman
© Les Cracks & Vincen Beeckman
© Les Cracks & Vincen Beeckman
© Les Cracks & Vincen Beeckman
© Les Cracks & Vincen Beeckman
© Les Cracks & Vincen Beeckman

Stiftung fördert junge Kunstschaffende im Museum Folkwang

Der belgische Fotograf Vincen Beeckman hat 2015-2020 Einwegkameras an eine Gruppe wohnungsloser Menschen gegeben, die im Umfeld des Brüsseler Hauptbahnhofs lebt. Die ca. 750 Fotografien, die so entstanden sind, zeichnen sich formal durch Blitzlicht, drastische Nahansichten, ungewöhnliche Ausschnitte aus und zeigen spontane Szenen, Selfies, Momente des Rausches und unmittelbarer Emotionen. Es sind Aufnahmen von Momenten „unter sich“. Die Ausstellung zeigt einen anderen, unverstellten Blick auf das Leben unter prekären Rahmen­bedingungen aus Insider-Perspektive. Die Rollen des Fotografierens und Posierens werden hierarchielos und im Wechselspiel eingenommen. Das Aushandeln und Verschieben von Innen- und Außen-Perspektiven und Fragen der Ausgrenzung sowie Zugehörigkeit sind dabei zentral. Die Ausstellung stellt Fotografien von Menschen aus dem Zentrum der Stadt Brüssel und am „Rande der Gesellschaft“ in den Mittelpunkt.

Der Titel „Les Cracks“ bezieht sich für Beeckman auf den umgangssprachlichen Ausdruck „Crack“, der so viel wie „Champion“ bedeutet. Er nimmt Bezug auf die besondere Stärke der Gruppe unter prekären Bedingungen zu leben. Gemeinsam mit René, Franck, Jackie, Patti und Vincen Beeckman wurden rund 30 Aufnahmen für die Ausstellung ausgewählt. Zur Schau erscheint Ende Februar 2022 in der Kunst- und Obdachlosenzeitung Arts of the Working Class ein vierseitiger Beitrag, der diesen Entstehungsprozess dokumentiert und reflektiert.

Die Ausstellungsreihe 6 ½ Wochen
Das Ausstellungsformat 6 ½ Wochen basiert auf kurzfristiger Planung und bietet jungen Kunstschaffenden die Möglichkeit, ihre Werke im Museum Folkwang zu präsentieren. Das Format bietet Platz für künstlerische und kuratorische Experimente und ermöglicht den Besucher*innen noch unbekannte Künstler*innen aus unterschiedlichen Ländern zu entdecken.