Kunst

Museum Folkwang, Essen

6 ½ Wochen
Kate Mackeson: Antechamber
26. November 2022 - 15. Januar 2023

Installationsansicht von Kate Mackeson Antechamber, Museum Folkwang, Essen © Kate Mackeson | Foto: Samuel Solazzo
Installationsansicht von Kate Mackeson Antechamber, Museum Folkwang, Essen © Kate Mackeson | Foto: Samuel Solazzo
Foto: Tanja Lammers, Museum Folkwang
Foto: Tanja Lammers, Museum Folkwang
Foto: Tanja Lammers, Museum Folkwang
Foto: Tanja Lammers, Museum Folkwang
Installationsansicht von Kate Mackeson Antechamber, Museum Folkwang, Essen © Kate Mackeson | Foto: Samuel Solazzo
Installationsansicht von Kate Mackeson Antechamber, Museum Folkwang, Essen © Kate Mackeson | Foto: Samuel Solazzo

Junge Kunst im Museum Folkwang

Das Ausstellungsformat 6 ½ Wochen basiert auf kurzfristiger Planung und bietet jungen Kunstschaffenden die Möglichkeit, ihre Werke im Museum Folkwang zu präsentieren. Das Format ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern, noch unbekannte Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Ländern  zu entdecken.

Das Museum Folkwang zeigt in der Reihe 6 ½ Wochen die erste institutionelle Einzelausstellung von Kate Mackeson (*1985). Die britische Künstlerin ist Stipendiatin des internationalen Residenzprogramms Neue Folkwang Residence, das seit 2021 vom Museum Folkwang und dem Neuen Essener Kunstverein jährlich an zwei Künstler:innen vergeben wird. Im Rahmen eines fünfmonatigen Arbeitsaufenthalts in Essen entwickelte Mackeson mehrere Arbeiten, die sie nun im Museum Folkwang als Rauminstallation präsentiert.

Für Ihre Ausstellung Antechamber hat Kate Mackeson kleine runde Objekte aus Kunstleder gefertigt. Durch aufgesetzte und versteckte Nähte erinnern sie an Lippen – ein Körperteil, der unter-schiedlich symbolisch besetzt ist. Manche dieser Objekte sind aufpolstert oder mit Hautfarbe be-malt, manche bleiben ambivalent. Die Künstlerin nutzt die Kunstlederflächen als Bildträger, sie fügt weitere Nähte hinzu oder besetzt sie mit gesammelten Fotografien. Diese geben einen Einblick in die Themen, mit denen sich Mackeson beschäftigt: Alltägliche Bedürfnisse treffen auf politische oder gesellschaftliche Diskurse oder historische Referenzen. Diese Vorgehensweise spiegelt sich auch in den im Raum versammelten Metallobjekten – Kunstschmiedeobjekte, die Mackeson mit Unterstützung eines Messerschmieds aus der Region manipuliert, verformt oder mit einer scharfen, glänzenden Messerschneide versieht. 
Die in der Ausstellung Antechamber versammelten Werke folgen Mackesons Interesse, neue symbolische und materielle Zusammenhänge zu schaffen. Angedeutete Formen und vorgefundene Objekte, die ursprünglich zweckgebunden oder mit Bedeutung geladen waren, entreißt sie ihrem Kontext und kombiniert sie neu. Damit verweisen sie auf ihre Herkunft ebenso wie auf die eigene Entfremdung. Auch im Titel Antechamber findet Mackesons Konzept eine Fortsetzung. Durch das Vergehen der Zeit hat der Begriff eine Umwertung erfahren: Ursprünglich aus der Hofkultur stammend unterlag die Antechamber, das Vorzimmer, einem striktem Regelwerk und Etiketten. Heute ist es zumeist ein Warteraum, ein Ort zwischen Innen und Außen, in dem Verschiedenes aufeinandertrifft, sich Möglichkeiten auftun mit ungewissem Ausgang.