Kunst

Märkisches Museum Witten

ANDERS NORMAL!
Revision einer Sehschwäche
2. Oktober 2021 - 20. Februar 2022

Ida Kerkovius, Stillleben mit Pferdchen und Blumentopf, 1951, Öl auf Leinwand, Märkisches Museum Witten, Foto: Eric Jobs, Hattingen
Ida Kerkovius, Stillleben mit Pferdchen und Blumentopf, 1951, Öl auf Leinwand, Märkisches Museum Witten, Foto: Eric Jobs, Hattingen
Johanna Reich, RESURFACE (Part I), 2012-2020, Polaroids, courtesy: PRISKA PASQUER, Köln © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Johanna Reich, RESURFACE (Part I), 2012-2020, Polaroids, courtesy: PRISKA PASQUER, Köln © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
RISSA, Der Kardinal, 1969, Öl auf Leinwand, Märkisches Museum Witten, Foto: Eric Jobs, Hattingen © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
RISSA, Der Kardinal, 1969, Öl auf Leinwand, Märkisches Museum Witten, Foto: Eric Jobs, Hattingen © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

"ANDERS NORMAL!" im Märkischen Museum Witten

Gender Gap in der Kunst – diesem Thema widmet sich das Märkische Museum Witten mit der Ausstellung "ANDERS NORMAL! Revision einer Sehschwäche". Künstlerinnen waren und sind leider immer noch in Ausstellungen, Museen, in Galerien und auf dem Kunstmarkt unterrepräsentiert – eine historische und gesellschaftliche Sehschwäche, die allzu lange unbeachtet blieb. Mit der Ausstellung will das Märkische Museum Witten dem entgegentreten und sich für mehr Gleichberechtigung in der Kunst einsetzen. Dafür wird zunächst ein Blick zurück auf die eigene Geschichte geworfen: Werke von 50 ausgewählten Künstlerinnen aus der Sammlung des Museums stehen stellvertretend für die Entwicklung des Hauses. Sie zeigen einen anderen, eventuell auch ungewohnten Blick auf die Kunstentwicklung von 1900 bis zur Gegenwart. Viele der Arbeiten schlummerten seit langem ungesehen im Museumsdepot und werden jetzt erstmalig gemeinsam ausgestellt. In der Ausstellung sind bekannte und heute wenig bekannte – beziehungsweise im Laufe der Zeit in Vergessenheit geratene – Künstlerinnen aus Deutschland und insbesondere der Region Westfalen zu sehen.

Das kulturelle Vergessen von Künstlerinnen ist ein weltweites Problem, mit dem sich die Kölner Multimedia-Künstlerin Johanna Reich (geb. 1977) in ihrem seit 2012 fortlaufenden Projekt "Resurface" auseinandersetzt. Unter anderem mit der Bearbeitung von Porträtfotos von Künstlerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts aus internationalen Archiven, mit dem Verfassen von biografischen Wikipedia-Artikeln und der Manipulation von Internetalgorithmen versucht sie der geschlechterspezifischen Sehschwäche entgegenzuwirken. Teile des Projektes "Resurface" werden in der Ausstellung gezeigt.